KANN MAN DANN NOCH DARIN SURFEN ODER GEHT MAN UNTER – OB MAN WILL ODER NICHT ?

Unsere Arbeitsweise


Das Aufspüren Ihres persönlichen Anfallsmusters ist der erste Schritt. Jedes entdeckte Detail kann zum Ansatzpunkt für eine genau auf Sie und Ihre Lebenssituation zugeschnittene Strategie der Anfallsverhütung werden. Anders als bei Medikamenten wirkt diese auch dann, wenn Ihre Anfälle längst chronifiziert sind. Schon kleine erste Veränderungen können die Anfallsverhütung entscheidend voranbringen.


Hinter jedem wie auch immer gearteten persönlichen Anliegen steht aber auch ein übergeordnetes Ziel :  Die Erweiterung des persönlichen Freiraums. Das heißt, Sie erschaffen sich mehr Wahlmöglichkeiten in Ihrem Denken, Fühlen und Handeln.


In unserer Arbeit nutzen wir unter anderem systemisch-körper- therapeutische Methoden, Hypnotherapie und NLP als paßgenaue Antwort auf die Unwillkürlichkeit, Automatik und Verwobenheit der Anfallselemente. Wir arbeiten konsequent kurztherapeutisch und lösungsorientiert. Sie sind Experte/Expertin Ihrer Epilepsie und wir sind Experten für die Entwicklung von Strategien zur Anfallsverhütung.


Nachfolgend erfahren Sie mehr zu diesem Thema.


Niemand muß abwarten bis der Anfall beginnt

Epileptische Anfälle sind keineswegs einzig und allein die Folge pathophysiologischer Prozesse im Gehirn. Die Gehirnphysiologie ist lediglich Teil eines umfassenden Musters des gesamten epileptischen Anfallserlebens. Dazu zählen nicht nur Elemente, die man üblicherweise mit dem Anfallsgeschehen in Verbindung bringt, z.B. anfallsbegünstigende Bedingungen, eventuelle Vorzeichen, Erwartungen und Gefühle aufgrund der Vorzeichen, Anfallsauslöser, die verschiedenen Phasen des Anfalls selbst (auch, wenn viele Betroffenen diese nur teilweise bewusst erleben) bis hin zu den Auswirkungen der Anfälle, die wiederum Erwartungen nach sich ziehen, die für zukünftige Anfälle bedeutsam sind. Mit den Anfällen gekoppelt ist darüber hinaus eine Vielfalt an Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlszuständen, Stimmungen, Verhaltensweisen, körperlichen Reaktionen, Art und Inhalt der Kommunikation mit anderen Menschen. Die Beziehungen zu anderen Menschen und der soziale Kontext gehören hier ebenfalls dazu. Dieses Anfallsmuster in seiner Gesamtheit ist nicht zufällig und chaotisch, sondern hat System. Die Musterelemente sind miteinander verwoben, d.h., sie stehen in vielfältigsten Wechselwirkungen zueinander und wirken zusätzlich auf sich selbst zurück.

Für unsere Arbeit fassen wir zur Vereinfachung all das zusammen unter dem Begriff epileptisches Muster oder Anfallsmuster. Solche Muster sind von Mensch zu Mensch so unterschiedlich wie die Menschen selbst es auch sind. Jedes Muster beginnt bereits mit dem ersten Anfall und entwickelt sich danach mit jedem Anfall weiter. Dabei handelt es sich um einen Lernprozess. Das bedeutet, dass das epileptische Muster gelernt wird. Es gibt Hinweise darauf, dass bereits nach dem dritten Anfall dieser Lernprozess so weit vorangeschritten ist, dass eine kritische Schwelle für eine Chronifizierung der Anfälle erreicht ist. Mehr zu diesem zentralen Thema der Epilepsieentstehung finden Sie auf unserer Seite „Epileptische Anfallsmuster werden gelernt“.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass sogar bei einer jahrelangen Chronifizierung der Anfälle Verbesserungen mit psychologischen Methoden bis hin zur völligen Anfallsfreiheit möglich sind. Bei Medikamenten ist das anders :  sobald die Chronifizierung der Anfälle eingetreten ist, wirken sie nicht mehr richtig. Für die von uns angebotenen psychologisch fundierten Methoden gilt also :   solange sich jemand selbst nicht aufgegeben hat, ist es nie zu spät, damit zu beginnen. Erste Erfolge werden in der Regel schon nach kurzer Zeit sichtbar.

Anfallsverhütung bedeutet :  Das epileptische Muster ändern lernen

Vielleicht denken Sie jetzt :  „Das sieht ganz schön kompliziert und nach einer Menge Arbeit aus!“

Aber Hallo! Ein PC ist ja auch reichlich kompliziert. Trotzdem müssen Sie das Meiste nicht verstehen und können dennoch prima damit arbeiten. Sie müssen halt einige bestimmte Handgriffe kennen, damit Sie klarkommen. Eine der wichtigsten Aktionen ist :   Wenn nichts mehr geht, greifen Sie im Zweifel zu Trick 17 und fahren Ihren PC einmal runter und wieder hoch. Und hoppla, alles funktioniert wieder. Nicht immer, aber meistens.

Die frohe Botschaft ist also :  Sie müssen weder alles über Ihre Epilepsie wissen, noch müssen Sie alles Mögliche bei sich umkrempeln. Am Anfang genügt es, erst einmal mit irgendeinem Punkt Ihrer Epilepsie anzufangen. Denn dadurch, dass alle Elemente des Musters miteinander zusammenhängen, verändert schon die Änderung eines einzigen Elements automatisch das gesamte Muster. Das ist genauso wie bei einem Mobile. Wenn Sie irgendein Teil darin bewegen, dann gerät nach und nach das gesamte Mobile in Bewegung. Über die jeweiligen Auswirkungen Ihrer Aktionen erhalten Sie Rückmeldungen, die Sie für ein weiteres Vorgehen in Richtung auf Ihr Wunschziel nutzen können.

Das Prinzip bei alldem ist :  Was man gelernt hat, kann man auch wieder verlernen bzw. so umgestalten, dass etwas völlig Neues daraus entsteht. Jeder Mensch kennt aus seinem Leben eine Vielzahl solcher Umlernprozesse, z.B. bei alltäglichen Gewohnheiten, bei der Neugestaltung von Beziehungen, bei jeder Art von Horizonterweiterung.

Unsere Beratung und unser Coaching dienen dem Zweck, Ihnen den Weg zu Ihrem Ziel zu erleichtern, so dass Sie schneller herausfinden, welches bei Ihnen der Ansatzpunkt mit der maximalen Wirkung ist und dass Sie nicht wegen vermeidbarer bzw. lösbarer Schwierigkeiten stecken bleiben und am Ende sogar aufgeben. Es kann dabei um die verschiedensten Anliegen und Ziele rund um die Anfallsverhütung gehen, z.B. :  

  • Das Suchen, Finden und gezielte Verändern von Elementen des individuellen epileptischen Musters und ihrer Zusammenhänge untereinander.

  • Die Vermittlung von Methoden, die ein Um- und Neulernen leichter, erfreulicher und vor allem gehirnfreundlich machen.

  • Die Entdeckung und Nutzung persönlicher Potenziale für die Veränderungsarbeit. Zentrale Potenziale wie z.B. die Selbstachtung und das Vertrauen in die eigene Kompetenz haben dabei einen hohen Stellenwert. Genau sie werden uns in unserer Gesellschaft systematisch ausgetrieben (und dann bei der Führungsschicht für eine Menge Geld in „Führungs-Coachings“ o.ä. wieder hochgepäppelt – oft mit zweifelhaften Zielen wie z.B. der Machtausübung über andere Menschen).

  • Die Begleitung und Unterstützung bei der Entwicklung individuell maßgeschneiderter Strategien der Anfallsverhütung, der Verminderung der Anfallsschwere und der Verringerung der Anfallshäufigkeit.

  • Die Entwicklung eines geschickten Umgangs mit Stolpersteinen und kritischen Situationen auf dem Weg zu den eigenen, selbst gesetzten Zielen. Z.B. kann man lernen, wie man aus Teufelskreisen aussteigt, auch aus dem, der mit dem Gedanken beginnt :  „ Ich komme einfach nicht an gegen (den Anfall, meine Angst etc.)“.

  • Das Erreichen eines optimalen Zusammenwirkens von körperlichen mit geistig-psychischen Prozessen (Synergie anstelle von Kampf und Krampf).

In unserem Coaching verwenden wir vor allem hypnotherapeutische und systemische Methoden sowie spezielle Methoden der Körpertherapien. Diese Methodenkombination berücksichtigt besonders zwei Tatsachen :  

  1. Körperliche Prozesse, wie beispielsweise auch epileptische Anfälle, spielen sich weitgehend auf unwillkürlicher Ebene bzw. unterhalb der Bewusstheitsschwelle ab.

  2. Äußere Faktoren (Situationen, andere Menschen), innere Faktoren (körperliche und seelische Befindlichkeit) und Symptome (Anfälle) stehen in vielfältiger Wechselwirkung zueinander. Einseitige und simple Ursache-Wirkungserklärungen greifen zu kurz, so dass darauf aufbauende Maßnahmen nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Natürlich beziehen wir in unsere Arbeit auch Elemente ein, wie sie in der verhaltenstherapeutischen Anfallsselbstkontrolle zu finden sind, z.B. der zieldienliche Umgang mit anfallsbegünstigenden Situationen, Methoden der Auraunterbrechung, die Entwicklung verschiedenster Kompetenzen u.a. auch im Kontakt mit anderen Menschen. Die Wirksamkeit von Anfallsselbstkontrolle ist inzwischen auch in der Medizin anerkannt.

Einige der Grundsätze, die uns bei der Arbeit leiten

Unsere Auffassung von Lebensqualität umfasst sehr viel mehr als lediglich die Linderung oder den Wegfall von Problemen, Störungen oder Krankheit. Lebensqualität bedeutet für uns vor allem erlebte Freiheit im Denken, Fühlen und Handeln, Respekt sich selbst gegenüber, der mehr einschließt als nur die erwünschten Seiten bei sich selbst. Darüber hinaus geht es um den Mut, die eigene Einzigartigkeit zu erkennen, sie zum Ausdruck zu bringen, Wagnisse einzugehen und sich konsequent für die eigenen Bedürfnisse einzusetzen.

Wir geben den Menschen, die sich für eine Zusammenarbeit mit uns interessieren, immer schon im Vorfeld erste Informationen über unsere Arbeitsprinzipien und Methoden. Nicht zuletzt deswegen haben wir diese Website hier so ausführlich gestaltet. Sie können sich so gezielt auf die Arbeit einstimmen und in Ruhe Fragen überlegen. Auch für die weitere Zusammenarbeit folgen wir dem Grundsatz, dass wir über alle Vorgehensweisen vorab informieren und uns jeweils das Einverständnis unserer Klienten einholen. Ihre Selbstbestimmung und uneingeschränkte Freiwilligkeit in der Zusammenarbeit ist uns wichtig. Durch ihre mit uns vereinbarten Zielsetzungen bestimmen sie konsequent jeden unserer Arbeitsschritte gleichberechtigt mit.

Bei unserer Beratung und unserem Coaching sehen wir unsere Klienten als gleichwertige Partner an, die außerdem die tatsächlichen Experten für sich und ihre Anliegen sind. Unsere Aufgabe sehen wir in der Erschaffung bestmöglicher Bedingungen für gewünschte Veränderungen im psychischen und im körperlichen Bereich, wie auch in den Beziehungen mit anderen Menschen.

Diplom-Psychologen G. Hänsch und W. Feil GbR Herzogstrasse 46 80803 München T  
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